Von: bfbauad@bluewin.ch [mailto:bfbauad@bluewin.ch]
Gesendet: Samstag, 8. Dezember 2018 04:40
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Anarchie im Kirchlich-Klösterlichen – das ist satanisch

Ferien im Benediktushof wäre deutlich weniger schädlich

 

Was für ein merkwürdiges Wort: „Seinsgrund“. Ist das etwas, was man anbeten kann? Ist es etwas im Himmel? Ist es etwas was sich bewegt, etwas Lebendiges?

 

Ich durchforste die Website weiter, ob ich etwas zu „Seinsgrund“ finde.

Da läuft offensichtlich etwas schief: Gott „fassen“, und „(…) denn mein wesentliches Sein ist oberhalb von Gott, (…)“. So was! Sein wesentliches Sein ist oberhalb von Gott! Ist das wirklich im christlichen Kontext?! Und Willigis Jäger ist davon offensichtlich angetan!

 

Und blüht da bei Meister Eckhart nicht die Einfalt? Wenn Gott die Kreaturen hervorbringt, wie will er, Eckhart, dann Ursache seiner selbst gewesen sein?  –  Schmutz! Als Mystiker hätte er seine Informationen vom Himmel, und da gibt es keine Sofern-Aussagen über Gott, keine Falls-das-so-ist-Aussagen über Gott. Das würde ja heissen, dass Gott nicht wüsste, ob er der Beginn der Kreaturen ist.

 

Und Willigis Jäger macht so weiter. Er ist dankbar, dass er ihn ( = den Seinsgrund = Gott) leben darf. Tja, wenn man mit Eckhart „quitt“ ist mit Gott, dann kann man Gott auch leben! Und es geht gleich weiter. Seine Gemeinschaft und sein System nennt er:

... und bezieht sich damit auf eine bekannte Schrift aus dem 14. Jahrhundert. Jener mystische Weg mit allein schon 70 A4-Seiten anspruchsvollen Anleitungen, die von vielen gar nicht zu schaffen sind, ist es dann aber doch wieder nicht. – Willigis Jäger liebt es, sich mit fremden Federn zu schmü­cken.

 

Eckhard scheidet als Mystiker dahin, und Willigis Jäger kommt der falsche Schein für sein Konzept des Redens von Gott in seiner eigentümlich befreiungssatirischen Weise, statt der Erfahrung von Gott gelegen.

 

Ohne Umkehr der falschen Hirten fallen auch gescheite Leute wie mein Freund und Mitarbeiter bei meinem ersten Buch auf den Nimbus herein. Die ver­heis­sungsvollen Worte tun ihre Wirkung bei den Suchenden, den Gutgläubigen, den Ahnungslosen, den Missbrauchten und Ausgebeuteten.

 

Dieses Betriebssystem, welches dem Versprechen nach das Rationale übersteigt, stumpft bald den Verstand. Sie reden aber wie Alexander Poraj, wie wenn sie die gescheitesten Leute wären. Die Medizin von Logik, Verstand, Erfahrung funktioniert nicht mehr; die Krankheit der Hörigkeit breitet sich aus.

 

Jesus Christus hat uns eingeladen, mit dem Vater zu kommunizieren, nicht mit der Leere, und dieser Vater ist nicht irgendwo oder nirgends, wie die Leere, sondern im Himmel!

 

Mögen die Verirrten den Weg zurück finden.

Und dass sie es nicht haben können, wenn dann jemand tatsächlich eine das Personale übersteigende Erfahrung macht, haben wir bei Doris Zölls ja bereits gesehen (5. Dezember 2018). Damit aber nicht genug:

Willigis Jäger meint, im Non­du­alen müsse Gott das Leere sein. Da er Form nicht sein kann, die sterben ja laufend dahin, muss es einfach das andere sein, die Leere. Aber zur Non-Dualität gelangt man nicht, indem man einfach die eine Seite weglässt! Diese Einfalt!

 

Auf der Leere ist das Lehrgebäude von Willigis Jäger aufgebaut, weil er meinte, das sei Gott!

 

Gotteserfahrung ist kolossal. Was etwa die „Wolke des Nichtwissens Willigis Jäger“ als Kontemplationserfahrung beschreibt, ist ein Kasperletheater. Gott ist etwas derart Mächtiges, dass wir Menschen uns fürchten.

 

Urs Rüesch

Consulting & Trainers

Zihlmattweg 1, CH-6005 Luzern

Tel. 0041 (0)41 310 81 81

 

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