Zu Rinzai (Linji Yixuan)

Von: bfbauad@bluewin.ch
Gesendet: Dienstag, 4. Dezember 2018 22:51

 

Zur falschen Zen-Meisterin Marsha Linehan, Begründerin der Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)

 

Ich möchte gerne herzlich sein. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Beschäftigung bleibt mir jedoch nichts anderes übrig, als das Falsche als solches zu bezei­chnen.

 

Es ist auch in unserer heutigen hektischen Zeit nicht möglich, mit einer Schnellbleiche Zen-Meisterin zu werden, sondern noch schwieriger als zu den beschaulicheren Zeiten. Wie man sich anlässlich eines Symposiums auf Youtube unter „Marsha Linehan zum 90. Geburtstag von Willigis Jäger“ überzeugen kann (https://www.youtube.com/watch?v=0ZaqZFJkZDE), bleibt sie auf dem Niveau blosser Achtsamkeitsarbeit aus ihren Erfahrungen mit Willigis Jäger, die sie in das Konzept ihrer dialektischen Verhaltenstherapie eingebaut hat, gefangen.

 

„Mitgefühl und Güte“ (kindness and compassion; von der Dolmetscherin unzutreffend mit Mitgefühl und Achtsamkeit übersetzt; Achtsamkeit könnte mindfullness heissen, Achtsamkeitsmeditation heisst mindfulness meditation oder insight meditation) 00:16:08;

 

„beobachten, achtsam schauen, was in diesem Moment passiert“, 00:20:28;

 

„beschreiben, was man beobachtet, unter anderem um zu erkennen, dass man (fälschlich) beschreibt was man denkt, was man analysiert, anstatt was man beobachtet“, 00:23:10;

 

„teilnehmen, eins werden mit etwas“, 00:25:03;

 

„nicht wertend sein. Scheisse und Gold sind das Gleiche“, 00:28:56

 

„im gegenwärtigen Moment sein“, 00:30:07;

 

„radikale Akzeptanz, zum Beispiel Geduld üben, zum Beispiel warten, bis die anderen fertig gegessen haben, wenn man zusammen isst“, 00:32:12.

 

Soweit kann man bei frisch Praktizierenden noch zustimmen.

 

Hätte Marsha Linehan aber auch nur schon ein Mal das Land der Buddhas gesehen, Geist-Erfahrungen gemacht, wäre sie davon in etwa so beeindruckt gewesen wie Doris Zölls bei ihrem ersten Zazen. Sie wäre damit zu Willigis Jäger gesprungen, und dieser hätte, wäre er ein Buddha, gesagt: „Fantastisch! Komm in unser Land! Werde eine Buddha!“

 

Marsha Linehan hätte bei diesem Einschnitt rasch von ihren eigenen Reden, Analysen und Konzepten loskommen können und hätte fortan dem Grossen Geist gedient.

 

Als Fachperson in der Psychiatrie hätte sie die Erste sein können, welche die Gescheiterten aus den Anstalten und der Medikamentation führt, die Gescheiterten, die in das Land der Buddhas kommen, ohne zu wissen, was ihnen da eigentlich geschieht, wie auch die heutige Gesellschaft inklusive Psychiatrie. Heute verhindert sie genau das, weil sie glauben macht, was sie vertritt sei Zen.

 

Die Depressiven hätte Marsha Linehan zu den Gipfelerfahrungen führen und sie so mit ausreichend Endorphinen, den Glücksbotenstoffen oder den körpereigenen Cannabinoiden versorgen können. Dies führt nachgewiesenermassen auch zu einer verstärkten Ausschüttung von Dopamin in den synaptischen Spalt. Es wäre auch für die Beziehungsfähigkeit der Betroffenen und für ihre Partner ein Segen gewesen, auf diese Karte, insbesondere auf Ausdauersport, zu setzen anstatt auf die heute häu­figst verschriebenen Sertoninaufnahmehemmer mit ihren verbreiteten Nebenwirkungen der sexuellen Dysfunktion und Anorgasmie.

 

Wie aber nur hätte sie „Abt“ Willigis darauf aufmerksam machen können? Keine Erfahrung im Bett und anstelle der Information von HImmel sein Zen-„Theater“.

 

Die vielen Bemühungen sind jedoch nicht vergebens. Es wird aber darauf ankommen, die Ausbildung fortzusetzen. Wir machen das gerne auch auf Englisch, wenn Marsha Linehan ihre „Meister“-Kolleginnen und -Kollegen des falschen Meistermachers Robert Baker Aitken …

 

Siegel des falschen Roshi Yamada Ko‘un von der Harada-Yasutani Schule (Sanbo)

 

… sowie die Nachfolger der Alkohol-Linie von Taizan Maezumi …

 

Maezumi erhielt das Meistersiegel der Soto-Linie von seinem stolzen Vater, der bereits mit 24 Jahren seinen „Karajan“ wollte. Was das wert war, können sich alle vorstellen, die dann auch staunen, dass Maezumi bei weiteren (falschen) Roshis der Rinzai- (Koryu Osaka) und Sanbo-Linie (Haku‘un Yasutani) in die Lehre ging.

 

Wie wenn die Fähigkeit, das Buddhaland zu betreten für jede gewünschte Form von Weiterentwicklung im Zen persönlicher Art, Zen-pädagogischer Art, nicht ausreichen würde. Selbstverständlich haben alle geschlafen, die an diesem leiden Theater mitgemacht und diesen Mist dann auch noch weitergegeben haben.

 

… (Bernard Tetsugen Glassman, Dennis Merzel, Joko Beck, Jan Chozen Bays, John Daido Loori, Gerry Shishin Wick, John Tesshin Sanderson, Alfred Jitsudo Ancheta, Charles Tenshin Fletcher, Susan Myoyu Andersen, Nicolee Jikyo McMahon, William Nyogen Yeo) dazu auch gleich organisiert. …

 

Das sind bis heute dutzende von falschen Zen-Meisterinnen und Zen-Meistern, die da innert eines Meister-Lebens aus dem Boden gestampft wurden. Bald schon, nachdem sie den Zettel hatten, legten sie mit der Weitergabe los und gründeten gleich auch ganze neue Linien („Diamond Sangha“, „White Plum Asangha“, „Leere Wolke“, etc.) wie es die grössten Buddhas nicht fertig gebracht haben. Dabei hatten sie zusätzlich die Integration des Zen in die westliche Kultur zu Gesellschaft zu meistern, resp. hätten sie diese meistern müssen. Sie folgten dem üblen Vorbild der Harada-Yasu­tani-Linie (Sanbo) und nicht wenige behaupten in unbewusster Fortschreibung deren so schädlicher Überheblichkeit, das Wichtigste sowohl aus dem Soto- wie aus dem Rinzai-Zen auf sich zu vereinen.

 

… Man ist da eben nur bis zur Achtsamkeit, Rinzai, der „Zen-Mittelschule“ gegangen.

 

Urs Rüesch

Consulting & Trainers

Zihlmattweg 1, CH-6005 Luzern

Tel. 0041 (0)41 310 81 81

 

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