Von: bfbauad@bluewin.ch
Gesendet: Sonntag, 28. Oktober 2018 06:39
Betreff: AW: ... Verkannte Hierarchie

 

Betreffend: Einmaleins schlechter Diskussionen, von Magdalena Hoffmann in der Luzerner Zeitung vom Samstag, 27. Oktober 2018

 

Verkannte Hierarchie

 

Wenn wir, um vorliegenden Sachverhalt zu erkennen, unsere Gesellschaft ausnahmsweise wieder als Gemeinschaft verstehen, müssen wir wohl eingestehen, dass es eine Rolle spielt, wie weit jemand in einer bestimmten Fachrichtung ausgebildet ist. Es ergibt sich eine fachliche Hierarchie. Zudem gibt es, wenn wir diese Gemeinschaft also wie als eine Schule verstehen, so etwas wie einen Rektor resp. eine Rektorin. Sie verteilen den verschiedenen Fachrichtungen entsprechend ihrer Bedeutung die Ressourcen. Auch dort ergibt sich wieder eine Hierarchie. Die Bewertung der Leistungsfähigkeit und der Bedeutung innerhalb des Ganzen kann nur jemand mit der Übersicht über das Ganze vornehmen. In der Unternehmung ist das die Abteilungs- oder Geschäftsleitung, in der Gesellschaft der Markt. Wenn nun die Philosophin Magdalena Hoffmann schreibt, Hierarchien würden guten Diskussionen per se (von selbst, aus sich heraus) im Wege stehen, oder dass sich gute Diskussionen dadurch auszeichnen, dass sich die Teilnehmenden als gleichrangige Gesprächspartner anerkennen, bezeichnet sie dadurch meines Erachtens die Beziehungsform der Freundschaft. Wir sind uns heute jedoch kaum mehr gewohnt, Einsicht ins Diskrete zu gewähren und zusammen das Optimum zu erreichen. Man hält sich bedeckt und schaut nur noch für sich. Und das hat nicht nur das Geschäftsleben und die Politik ergriffen. Es ist sogar die Realität zwischen den Geschlechtern.

 

Urs Rüesch

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